Warum ungezügeltes Wirtschaften nicht nur die Gesundheit schädigt, sondern auch das Wirtschaften selbst erschwert.

Laut Meldung des Handelsblatts* hat der Smog in Peking am heutigen 12. Januar einen Rekord aufgestellt. Chinesische Behörden warnten die Bevölkerung und riefen dazu auf, möglichst nicht vor die Tür zu gehen. Menschen klagen über Gesundheitsbeschwerden.

„Der Schadstoffindex der US-Botschaft in Peking für den besonders gesundheitsgefährdenden Feinstaub kletterte am Samstag auf die Rekordmarke von 728. Früher endete die Skala immer bei 500. Nur unter 50 gilt die Luft noch als „gut“, über 300 schon als „gefährlich“, schreibt das Handelsblatt.*

Besonders interessant: Die Behörden begnügen sich anscheinend mit Apellen und ziehen Fahrverbote oder sonstige Regelungen wie Auflagen an Fabriken nicht in Erwägung und das, obwohl eine Besserung vorerst nicht in Sicht ist.

Das Beispiel zeigt: Unkontrolliertes und nicht zertifiziertes Wirtschaften schädigt die Gesundheit von Menschen. Es verursacht massive externe gesellschaftliche Folgekosten, die sich erst später in den Kosten für gesundheitserhaltende Maßnahmen zeigen. Ökonomie 3.1 verfolgt den Ansatz, Kosten wie die Genannten von vornherein in die Steuer- und Abgabenkalkulation miteinzubeziehen. So gelänge es im Beispielsfall, die smogverursachenden Akteure an den volkswirtschaftlichen Kosten zu beteiligen. Womöglich wäre es bei einem solchen Modell erst gar nicht zu einer solch starken Smogbelastung gekommen.

Abgesehen davon stellt sich aber auch eine andere Frage: Welches Bild vermittelt eine von Smog belastete Großstadt auf Investoren, Familien oder auf andere an wirtschafts- und gesellschaftsfördernder Partizipation interessierte Personengruppen? Die deutschen Städte, insbesondere im Ruhrgebiet, taten gut daran, ihre Bemühungen im Umweltbereich zu forcieren. So ist mit einigen wenigen Ausnahmen kein Smog mehr in deutschen Ballungsgebieten zu befürchten – kein Vergleich mehr zu den1970/80er Jahren. Es wurden neue Arbeitsplätze im Umweltbereich geschaffen, weil die Städte für Investoren und Familien attraktiv wurden. So können zum Wohle der Gesundheit, des fließenden Verkehrs und der Attraktivität städtischer Lebensräume erteilte zeitweilige Restriktionen langfristig wirtschaftsfördernden Charakter entwickeln. (BF) /12.01.2013

* http://www.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/luftverschmutzung-smog-in-peking-erreicht-extreme-ausmasse/7621344.html (12.01.2013); Weitere Bezugnahmen in diesem Artikel beziehen sich auf diesen Link.

 

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